Reisebericht London

Mein erstes Mal in London und ich bin so dankbar für diese tolle Erfahrung. Ich habe nicht nur vielen schöne Momente erlebt, Ausflügen und Touren durch die Stadt und die umliegenden Gebiete gemacht, sondern auch interessante und wunderbare Menschen kennengelernt.

Bei einer Tagestour nach Oxford und zu den Cotswolds Villages habe ich in Oxford tolle Plattenläden gefunden und die schöne Stadt samt Campus, Museum und Kirche erkundet. Spätestens ab Bibury war dann klar, dass die Reisegruppe ein bisschen verrückt ist. Connie aus Arizona hat mit ihren Kommentaren und Sprüchen den ganzen Bus unterhalten und als wir anfingen uns über Musik zu unterhalten und Russ (unser Guide) dann seine Playlist zum Besten gab, war klar, dass das ganze auf eine Karaoke Session hinauslaufen würde. Hinter Connie und ihrer Schwester saßen Faith und Blake aus Kanada, die perfekt in die etwas verrückte Gruppe passten und von ihren Reisen berichteten, sowie Connies lustige Kommentare genossen. Hinter mir saß Kaye von den Philippinen, die etwas zurückhaltender, aber genauso freundlich und liebenswürdig wie die anderen war. Es war dank der Anwesenheit jedes Einzelnen ein erinnerungswürdiger Tagesausflug und ich hoffe, dass ich den ein oder anderen irgendwann mal wiedertreffen werde.

Meine Unterkunft lag etwas außerhalb, in einer ruhigeren Gegend. Meine Gastgeberin Judy und ihr Sohn Conrad waren unfassbar hilfsbereit. Am ersten Abend nahm Conrad mich mit in sein Stammpub. Wir spielten Dart, tranken Ale und ich lernte ein paar nette Leute kennen. Einen Taxifahrer, der mir erklärte, was für eine Ehre es ist, ein Taxifahrer in London zu sein und dass er kein Navi nutzen dürfe. Er muss alle Strecken aus dem Kopf kennen. Dann unterhielt ich mich mit Alistar, einem sehr adrett gekleideten, älteren Herrn, der ein paar Worte auf Deutsch sprechen konnte, weil er in seiner Kindheit eine kurze Zeit in Deutschland lebte. Kurz bevor ich mich auf den Weg zu meiner Unterkunft machte, schnackte ich noch mit James, der mir einen Geheimtipp für ein Pubquiz in der Nähe gab, welches ein paar Tage später stattfinden sollte.

Ich hatte nicht geplant, viel Zeit mit den Standard Sights zu verbringen, weil es in London sowieso schon sehr voll ist und mich Menschenmassen schnell überfordern, aber als ich dann vor Big Ben stand, hatte ich Probleme meinen Mund wieder zu schließen. Vor Staunen blendete ich die vielen Menschen aus und auch den Buckingham Palace und das London Eye wollte ich nun sehen.

Der Nerd in mir zählte sehnsüchtig die Stunden, bis es zu der Warner Bros Studio Harry Potter Tour ging, welche mich dann aufgrund meiner hohen Erwartungen leider etwas enttäuschte, aber der leckere Butterbierkeks wird für immer in meiner Erinnerung bleiben.

Das Highlight des Urlaubs war das ABBA Voyage Konzert. Das war das beste Konzert, das ich jemals erleben durfte und natürlich war mir die ganze Zeit bewusst, dass dort auf der Bühne Avatare stehen, aber das machte nichts, denn die Stimmung, die Musik, die Lichter und Effekte waren der Wahnsinn. Ich habe mit den älteren Leuten neben mir getanzt, gesungen und gelacht und hatte die Zeit meines Lebens.

Was natürlich nicht fehlen durfte war eine Jack the Ripper Tour und weil diese nachmittags im Dunklen stattfand, haben sich Faith und Blake netterweise bereiterklärt mir Gesellschaft zu leisten. Unser Tourguide bezeichnete sich selbst als Ripperologist und wusste so viel über diesen Serienkiller, dass ich mir nicht sicher war, ob ich beeindruckt oder verstört sein sollte. Die Tour war gruselig und lustig zugleich. Hinterher fuhren wir zusammen zum Pubquiz, welches mir James aus dem Pub ein paar Tage zuvor empfohlen hatte. Dort war es gemütlich und es gab großartiges indisches Essen. Wir probierten uns durch die Speisekarte und durften verschiedene Ale’s testen bevor wir uns für eins entschieden. Beim Quiz haben wir uns selbst überrascht, weil wir erstaunlich viel beantworten konnten, aber gegen die anderen Teams, die sich vorher mit Karteikarten abfragten, hatten wir keine Chance und so landeten wir auf dem vorletzten (nicht letzten!) Platz. Als ich die letzte Runde holte, merkten wir, dass wir die letzten im Pub waren und machten uns auch kurz darauf auf den Weg nach draußen, was gar nicht so leicht war, weil die Türen, durch die wir kamen, bereits verschlossen waren. Wir haben nach einiger Zeit dann den Ausgang gefunden.

Der Urlaub war schön und ich würde definitiv nochmal nach London reisen, denn dort gibt es noch so viel mehr zu erleben und zu sehen, aber eine Woche war mir trotzdem zu lang. Zu viele Menschen, zu viel Müll, zu viel Abgas, zu viel Feinstaub, stickige Luft im Underground und zu wenig Natur. Als Ziel für einen Kurzurlaub ist London wunderbar geeignet. Einen langen Aufenthalt könnte ich mir nicht vorstellen.

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