Adé Halbmarathon

Vor genau 8 Tagen durfte ich einen großen Erfolg feiern. Zum ersten Mal bin ich die 5 Kilometer mit einer 6er Pace gelaufen und ich war so stolz auf mich… nur leider hatte das seinen Preis. Vielleicht war dieser Lauf nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, weil ich bei der Vorbereitung für den Halbmarathon, gerade auf den letzten Metern, nochmal alles gegeben habe. An diesem Morgen musste ich meinen Lauf auf jeden Fall bei Kilometer 5 abbrechen, denn jedes Mal, wenn mein rechter Fuß den Boden berührte, zog ein Schmerz in meine Hüfte. Noch am selben Abend war ich bei der Physiotherapie, wo ich dann zu hören bekam, dass ich mein Bein schonen muss.

Heute – 8 Tage später und 2 Tage vor meinem geplanten Halbmarathon nun die Ernüchterung: Mein Lauf startete zwar schmerzlos und entspannt, aber bei Kilometer 3,5 war dann Schluss. Schmerzen. Der Halbmarathon hat sich erledigt.

Am ersten Tag mit diesen Schmerzen weinte ich viel bei dem Gedanken nicht am Event teilnehmen zu können. Ich weinte auch, weil mir das Laufen aus dem Alltag entfällt, und ich damit an Stabilität verliere und auf eine Methode verzichten muss, um den Kopf freizubekommen. In dieser Nacht träumte ich sogar davon, wie ich durch die Ziellinie laufe.

Heute aber war ich nach den 3,5 Kilometern nicht mehr so traurig. Natürlich vermisse ich das Laufen und ärgere mich darüber, dass ich meinen Körper so sehr belastet habe, dass er mir ein deutliches Zeichen senden muss und es wäre wirklich schön gewesen so ein Event live mitzuerleben, aber ich weiß ganz genau, dass ich es geschafft hätte. Mir selbst muss ich nichts mehr beweisen. Ich habe in den letzten Monaten gelernt wozu mein Körper fähig ist und ich bin so unglaublich stolz auf meine Leistungen. An einem anderen Tag werde ich wieder fit sein, mein Körper wird wieder laufen, wie vor den Schmerzen und ich werde die 21 Kilometer rocken, und zwar im Wald, gemütlich und für mich.

Ein großer Antrieb war die Bestätigung von außen und dafür bin ich dankbar, denn das hat mich in den letzten Wochen das ein oder andere Mal aus dem Bett geholt, obwohl ich total unmotiviert war, aber heute habe ich gemerkt, dass mir meine eigene Anerkennung reicht, denn ich sehe jeden kleinen Fortschritt und das seit Monaten, ich bin zufrieden mit meiner Leistung und ich erlaube meinem Körper nun Ruhe und Erholung, auch wenn das bedeutet, dass ich keine Medaille bekomme.

2 Kommentare zu “Adé Halbmarathon

  1. Ich finde deine Haltung super: statt dich unter Druck zu setzen, bleibst du positiv gestimmt. Du wirst deinen Halbmarathon laufen, wenn die Zeit dafür reif ist.

    Bis dahin empfehle ich dir: achte auch weiterhin immer auf die Signale, die dein Körper dir sendet.

    Und vielleicht ist auch ein Besuch beim Orthopäden nützlich. Ich spreche aus eigener Erfahrung: die Einlagen, die mir verordnet wurden, befähigen mich dazu, lange Strecken (bis zu Marathon) zu laufen. Ohne diese „Dinger“ zwingen mich Schmerzen schon nach wenigen Kilometern zum aufhören.

    Alles Gute und viele Grüße,

    Eddy

    1. Vielen Dank für die lieben Worte Eddy!
      Das ist ein sehr sinnvoller Tipp, auch wenn man hofft, dass es nichts schlimmes ist, lieber einmal mehr, als einmal zu wenig zum Orthopäden.
      Liebe Grüße
      Kristina 🙂

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