Wenn mich jemand fragt, welches Kraut ich momentan am liebsten „suche“ und in sämtliche Gerichte und Getränke einbaue, dann kann ich eine ganz klare Antwort geben: Vogelmiere! Wobei man da nicht so richtig von Suchen reden kann, denn sie wächst wirklich überall und am liebsten in Blumenkübeln und an anderen Orten, wo die meisten Leute sie gerne loswerden würden.
Sie bringt viele großartige gesundheitliche Vorteile und schmeckt auch einfach klasse als Tee, Salatzutat, frisch gepflückt direkt in den Mund oder als Pesto. Ich würde behaupten der Geschmack erinnert an junge Erbsen oder vielleicht auch ein bisschen an Mais.
Ihre Wirkung ist entzündungshemmend, sie regt die Verdauung an und ist leicht abführend. In der Volksheilkunde wird sie bei Rheuma, Gelenksentzündungen und Leberbeschwerden eingesetzt. Vogelmiere enthält Saponine, die schleimlösend sind und somit kann sie auch bei Husten und Bronchitis angewendet werden. Äußerlich ist die Vogelmiere ein absoluter Held bei kleinen Wunden, Hautausschlägen, rauen Händen und müden Augen. Auf die Psyche soll sie angstlösend wirken und helfen „schwere Brocken“ zu verdauen.
Ich finde, wenn man den Prozess vom Kräutersammeln durchläuft, geht es einem sowieso schon viel besser als vorher! An die frische Luft zu gehen, vielleicht sogar eine Runde Waldbaden und dann natürliches, selbstgesammeltes Essen zu sich zu nehmen ist so etwas Wundervolles.
Und woran erkennt man die Vogelmiere? Das ist ganz einfach! Wenn man sich ihren Stängel genau anschaut, kann man ihren Irokesen-Haarschnitt erkennen. Sie hat nämlich nur auf einer Seite feine Härchen. Außerdem kann man den Stängel vorsichtig auseinanderziehen und ein weißer „Faden“ im Inneren kommt zum Vorschein, wie ein kleiner Mäusedarm – so wird die Vogelmiere auch genannt.