Menschliches Geheimtalent / endurance running hypothesis

Der menschliche Körper hat eine geheime Superkraft. Wenn man alle Tiere der Welt in einem 100 Meter Rennen gegeneinander antreten lassen würde, dann würde der Mensch weit hinter vielen anderen abbleiben. Wenn man die Strecke aber verlängert, dann passiert etwas Faszinierendes. Auf der Marathonstrecke von 42 Kilometern könnten nur noch 4 Tierarten mithalten. Wenn wir noch weiter gehen und den Lauf auf 1600 Kilometer strecken (nicht mal die Hälfte des Pacific Crest Trail), dann gibt es nur noch eine Tierart, die ansatzweise mithalten kann: der Alaska-Schlittenhund.

Aber warum ist der menschliche Körper so gut im Ausdauerlaufen?

Die „endurance running hypothesis“ auf Deutsch: Ausdauerlauf-Hypothese besagt, dass der menschliche Körper sich für hartnäckiges Laufen entwickelt hat, um Beute zu fangen. Bei der Jagd auf Beutetiere hat der Mensch mit Schnelligkeit meistens keine Chance gehabt, daher hat er Ausdauer entwickelt, um nach Stunden oder sogar Tagen die erschöpfte Beute zu erlegen.

Keine anderen Primaten sind in der Lage Ausdauerläufe wie der Mensch zu leisten, weil der Mensch ein einzigartiges Bewegungsmuster im Tierreich hat. Wir halten den Rumpf aufrecht. Beim Gehen sind unsere Knie in der Mitte des Standes fast gerade. Die Kräfte, die unsere Füße auf den Boden ausüben, sind sehr deutlich zweigeteilt, wenn wir schnell gehen.

Unser Talent ist das Distanzlaufen, so wie das Talent eines Wanderfalken das Fliegen ist. Einen Wanderfalken würdest du nicht am Fliegen hindern. Warum läufst du also nicht?

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