Mein erster aufgezeichneter Lauf war am 13.02.2024 und das war auch das erste Mal, das ich fast die 2 Kilometer am Stück gelaufen bin! 1,79 Kilometer – ich war happy, es fühlte sich super an und ich habe mir keine weiteren Gedanken gemacht. Da war mir noch nicht klar auf was man alles achten muss kann.
Das Laufen brachte mir so viele schöne Gefühle, vor dem Lauf ein Bauchkribbeln, währenddessen ein kleines Läuferhoch und hinterher das tolle Gefühl schwerer Beine, die man dann erstmal hochlegen kann. Über solche Dinge wollte ich mich unterhalten und ich wollte mehr über den Sport wissen, also sprach ich mit Menschen, die auch laufen gehen und hörte Podcasts von Läufern über das Laufen und las dann auch noch die Bücher, welche in den Podcasts empfohlen wurden…
Nach gefühlt hunderten gut gemeinten Ratschlägen, tausenden Tipps aus Podcasts und noch mehr Anregungen aus Büchern fühlte ich mich nicht wie erhofft beflügelt und erleuchtet, sondern eher ratlos. Was für eine Dämpfung und Sprengung für die Laufschuhe? Neutral- oder Stabilschuh? Wie oft und wie weit darf ich laufen gehen? Wie oft und wie lange muss ich Pause machen? Wie hoch darf meine Herzfrequenz maximal sein? Was für eine Schrittlänge muss ich anstreben? Habe ich die Arme im richtigen Grad angewinkelt?
Auf all diese Fragen hat jeder die einzig richtige Antwort.
Auf einmal wurde das Laufen irgendwie anstrengend. Ich achtete mehr auf alles andere als auf den Spaß und das gute Gefühl. Dazu fing ich an meine Pace mit der von anderen zu vergleichen. Mir war egal, dass die Vergleichsperson das schon länger macht oder andere körperliche Voraussetzungen hat. Ich machte mir Vorwürfe.
Mir wurde klar, dass ich etwas ändern möchte. Natürlich ist es wichtig sich auszutauschen und offen für Tipps und Tricks zu sein, aber noch viel wichtiger ist es, auf seinen Körper zu hören.
Meine Motivation ist, dass es mir Spaß macht und deswegen laufe ich mit Schuhen, die sich beim Testen gut angefühlt haben, ohne dass ich auf irgendwas anderes geachtet habe, ich laufe so schnell und so weit, wie es sich für mich angenehm anfühlt, ich nehme mir Pausetage, aber lasse auch mal einen ausfallen, wenn sich das für mich richtig anfühlt, ich schaue nicht mehr auf meine Herzfrequenz oder Pace oder generell auf meine Uhr und ich halte meine Schultern, Arme und alles andere so, wie es sich für mich gut anfühlt.
Damit habe ich mir ein wunderbares Hobby zurückerkämpft, das eine kurze Zeit drohte, eine nervige Pflicht zu werden. Ich habe mir den Druck rausgenommen und ich freue mich inzwischen tierisch auf den bevorstehenden Halbmarathon, denn den werde ich, ohne auf meine Pace zu achten, einfach genießen.